Kiel: Hauptstadt von Schleswig-Holstein

Kiel ist eine entspannte Großstadt am Meer und hier dreht sich alles um die 17 Kilometer lange Förde. Kieler Woche, der Hafen, Strandbäder, Altstadt – alles hat den typisch norddeutschen Charme.

Wollen wir Kiel besser lernen? Dann los geht`s!

Heute bekommt ihr die Information über:

- Geografie,

- Geschichte

- Stadtsymbole,

- Sehenswürdigkeiten Kiels.

Geografie

Kiel ist die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins und die nördlichste Großstadt Deutschlands. Die Fläche Kiels ist 118,65 Quadratkilometer. Stand 2022 leben hier 247.000 Einwohner. Kiel ist zugleich die bevölkerungsreichste Stadt Schleswig-Holsteins und zählt zu den 30 größten Städten Deutschlands.

Die Stadt ist kreisfrei und bildet das Zentrum der Kiel-Region. Das Stadtgebiet Kiels ist in 30 Stadtteile eingeteilt.

Kiel liegt an der Ostsee, und zwar an der Kieler Förde. Das ist ein Teil der Ostsee, der weit ins Land hineinreicht. Dieser schmale Meeresarm zieht sich über 17 Kilometer ins Land hinein.

Die Umgebung Kiels ist von Moränenhügeln geprägt und geht im Südosten in die Holsteinische Schweiz über. Westlich der Förde liegt die Landschaft Dänischer Wohld, östlich Wagrien. Am westlichen Ufer befindet sich die Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals, der hier in die Kieler Förde mündet.

Der Nord-Ostsee-Kanal hat eine große Bedeutung. Er beginnt bei der Stadt Brunsbüttel an der Nordsee und endet bei Kiel an der Ostsee. Der Nord-Ostsee-Kanal ist 98,26 km lang und ist die meist befahrene Wasserstraße der Welt.

Die Schwentine ist mit ihren 62 Kilometern der längste Fluss in Schleswig-Holstein und in Kiel.

Die Kieler Stadtnatur ist außerordentlich abwechslungsreich. Einige Bereiche stehen unter Naturschutz, lassen sich aber wunderbar erwandern. Dazu gehören zum Beispiel:

- Das Düsternbrooker Gehölz ist ein etwa 21 Hektar großer Wald. Die alten Bäume und die ursprüngliche Landschaft laden zum Wandern und Picknicken ein. Im Winter zieht es oft auch Langläufer und Rodler an.

- Der Mönkeberger See ist 49,83 Hektar große Naturschutzgebiet und ist eine grüne Oase mitten in der Stadt.

- Schwanenseepark befindet sich auf dem Ostufer der Kieler Förde und ist 11 ha groß. Der Park wurde Ende des 19. Jahrhunderts als ein attraktives privates Gartengelände mit Fischteichen zum Rudern und einem Park-Restaurant angelegt und war ein beliebtes Ausflugsziel. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Park bei den Luftangriffen auf Kiel stark zerstört, aber seit 2008 wurde nach der Bürgerinitiative wiedergebaut.

Die Wirtschaft der Landeshauptstadt Kiel ist breit aufgestellt. Kiel ist maritim und vielseitig.

Kiel ist ein Standort wichtiger Werften. Die größten sind ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) sowie German Naval Yards (GNY).

Eine wirtschaftlich bedeutende Rolle spielt der Kieler Hafen, insbesondere die Fähr- und Kreuzfahrtschifffahrt. Knapp 200 Kreuzfahrtschiffe und rund 880.000 Passagiere nutzen den Kieler Hafen als Start- oder Endpunkt bzw. Zwischenhalt für ihre Reise. Außerdem ist Kieler Hafen auch für Handelsschiffe wichtig. Auch die Marine findet hier im Kieler Hafen einen der bedeutendsten Ausbildungs- und Stützpunkte des Landes.

Kiel ist eine Universitätsstadt. Hier liegen die älteste, größte und bekannteste Universität in Schleswig-Holstein Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (1665), das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, daneben gibt es die Fachhochschule Kiel und die Muthesius Kunsthochschule Kiel.

Bekannt ist der Handballverein Turnverein Hassee-Winterbek Kiel, der über 20-mal Deutscher Meister geworden ist. Viele Fans hat auch der Fußballverein von Holstein Kiel.

Kiel ist auch für die Kieler Woche bekannt. Das ist eine jährlich stattfindende Segelregatta, die seit Ende des 19. Jahrhunderts in Kiel ausgetragen wird. Die Kieler Woche vereint größte Segelsportveranstaltung der Welt und größtes Sommerfest im Norden.

Eine weltweit bekannte kulinarische Spezialität aus der Stadt an der Förde sind Kieler Sprotten. Auch an der Verpackung von einst hat sich nichts geändert: Die schmackhaften Fische stecken in kleinen Holzkisten. Wer lieber Süßes mag, kann die Sprotten auch aus Schokolade kaufen, die sogenannten Schokosprotten.

Kiels Kulturlandschaft ist facettenreich. Konzertsäle, Museen und Theater laden zu Musicals, Ausstellungen sowie schauspielerischen Meisterwerken ein.

Geschichte

Der Stadtname lautete früher „Holstenstadt tom Kyle“ und bedeutete „Holsteinstadt an der Förde“, also eine Holsteinstadt an einer Meeresbucht. Später der Name wurde zu Kiel verkürzt.

Graf Adolf IV. von Holstein gründet Kiel 1233 auf einer Halbinsel zwischen Förde und dem Kleinen Kiel, einem Binnensee, der heute inmitten in der Stadt liegt.

Sie erhielt 1242 Stadtrecht und 1284 tritt in die Hanse ein. Im Mittelalter und in den kommenden Jahrhunderten bedeutete der Seehandel wenig für die Stadt, eine Belebung erwirkte die 1665 gegründete Christian-Albrechts-Universität.

In der Neuzeit gehörte Kiel dann auch einige Zeit zu Dänemark.

Bis ins 19. Jahrhundert bleibt Kiel wegen politischer Streitigkeiten eine größere Bedeutung verwehrt. Erst 1865 als Kiel an Preußen fiel und bald Kriegshafen des Deutschen Reiches wurde, setze ein rasches Wachstum ein. 1871 wird Kiel zum Reichskriegshafen ernannt.

1882 richten Segler zum ersten Mal eine Regatta auf der Kieler Förde aus, sie gilt als Geburtsstunde der Kieler Woche.

Seit dem Jahr 1900 ist Kiel eine Großstadt mit über 100.000 Einwohnern.

Wegen seiner Lage wurde Kiel im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. 1946 wird Kiel zur Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins ernannt. Seitdem erlebt die Stadt wieder einen kulturellen und wirtschaftlichen Aufschwung.

Stadtsymbole

Das Wappen der Stadt Kiel ist das sogenannte holsteinische Nesselblatt, in Silber auf rotem Grund, belegt mit einem schwarzen Boot. Das Wappen wurde schon im 12. Jahrhundert verwendet, nur das Siegel hat sich im Laufe der Zeit verändert.

Die Stadtflagge ist rot. Sie zeigt in der Mitte das Wappen der Stadt.

Sehenswürdigkeiten

1. Marine-Ehrenmal Laboe

Marine-Ehrenmal wurde 1936 in Andenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen deutschen Marinesoldaten errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Gedenkstätte um Namen der dort gefallenen Seeleute ergänzt. Heute erinnert es auch an die auf den Meeren gebliebenen Seeleute aller Nationen. Diese Kiel Sehenswürdigkeit begeistert nicht nur durch ihre Geschichte, sondern auch mit einem einmaligen Ausblick über die Ostsee. Dafür müssen sie zunächst 340 Treppenstufen bewältigen.

Neben dem Marine-Ehrenmal steht aus dem Zweiten Weltkrieg U-Boot U 995. Es dient heute als Museumsschiff, in dessen Hallen die gesamte deutsche Marinegeschichte ausgestellt wird.

2. Rathaus

Das Wahrzeichen der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins ist der Kieler Rathausturm.

Das Rathaus mit seiner schönen Sandsteinfassade wurde von 1907 bis 1911 errichtet. Der 106 Meter hohe Rathausturm bestimmt die Stadtsilhouette und steht für städtisches Selbstbewusstsein.

Auf fast 67 Metern Höhe gibt es eine Besucherplattform. Von hier oben ist ein fantastischer Blick über die Kieler Altstadt und die Förde.

3. Nikolaikirche

Die bekannteste Kirche Kiels ist die St.-Nikolai-Kirche am Alten Markt. Der Sakralbau ist nicht nur das älteste erhaltene Gebäude der Stadt, sie ist auch die Hauptkirche Kiels. Der gotische Hallenbau wurde wahrscheinlich um 1242 errichtet.

Ihre heutige neugotische Fassade erhielt sie aber erst im 19. Jahrhundert. Daran wurde auch beim Wiederaufbau nach der Zerstörung der Kirche im Zweiten Weltkrieg festgehalten.

Im Inneren der Nikolaikirche finden Sie einige Schätze, darunter ein Bronze-Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert, eine barocke Kanzel von 1705 und eine Großplastik aus dem Jahr 1928.

4. Schifffahrtsmuseum

Das Schifffahrtsmuseum Kiel wurde 1978 eingerichtet und zeigt die Geschichte der Seestadt Kiel und ihre maritimen Verbindungen in alle Welt.

Zu den Exponaten des Schifffahrtsmuseums gehören Schiffsmodelle, Instrumente für die Navigierung, Galionsfiguren und allerlei Anderes aus der maritimen Geschichte Kiels.

5. Aquarium GEOMAR

Schauaquarium des GEOMAR Helmholtz-Zentrums für Ozeanforschung Kiel liegt direkt an der Kieler Förde und lädt zum Eintauchen in die marine Unterwasserwelt ein.

In mehr als 30 Schaubecken zeigt das Aquarium eine kleine Auswahl aus der Artenvielfalt der Fische, Stachelhäuter, Schnecken, Krebse, Muscheln und Korallentiere.

Ein Highlight des Aquariums ist das Außengehege, in dem eine Gruppe von Seehunden lebt. Besonders zu den Fütterungszeiten lohnt sich der Besuch hier. Denn dann führen die lustigen Seehunde gerne auch ein paar Kunststücke vor.

6. Hörnbrücke

In Kiel befindet sich eine wirklich einzigartige Brücke, die Hörnbrücke. Das ist eine dreigliedrige Faltbrücke, die nach dem Dreifeldzugklappprinzip funktioniert. Das gibt es nirgendwo sonst auf der Welt. Die Hörnbrücke wird aber nur von Fußgängern und Radfahrern genutzt, von Autos wird sie nicht befahren.

Die Brücke wurde 1997 aus Stahl gebaut. Sie ist 25,6 Meter lang und 5 Meter breit.

Von der Brücke aus hat man einen besonders schönen Blick auf den Schwedenkai, die Kieler Hörn und die Schiffe im Hafen. Und natürlich wird die Hörnbrücke von Touristen gern als Fotomotiv genutzt.

___

Kiel ist die Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins und die nördlichste Großstadt Deutschlands. Sie liegt an der Ostsee, und zwar an der Kieler Förde, die sich über 17 Kilometer ins Land hineinzieht.

Die bedeutendste wirtschaftliche Rolle nehmen in Kiel die Werften und Häfen ein mit ihrer Schiffsindustrie und dem Fähr- und Kreuzfahrttourismus.

Zum maritimen Flair gibt es Meeresfrüchte und den typisch norddeutschen Charme. Sehenswert sind auch das Kieler Rathaus, das Schifffahrtsmuseum, das Marine-Ehrenmal Laboe. Und die Kieler Woche und Kieler Sprotten (sogar Schokosprotten?) machen die Stadt weltweit bekannt.

Viel Spaß bei der Bekanntschaft mit Deutschland!